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Rueckblick auf mein bisheriges Austauschjahr > Halbzeit

Am 20. Januar 2007 hab ich Halbzeit, Bergfest! Habe vor einigen Tagen mein Rueckflugdatum erfahren, es ist der 18. Juni 2007. Ganz schoen frueh, wie ich finde. Uns ATS wurde immer gesagt, dass wir Anfang Juli nach Hause fliegen, doch nun schon ganze 3 Wochen frueher!? Surprised Ich kriege richtig Panik und die Redewendung “Die Zeit ist dein Feind” passt hier wie die Faust aufs Auge. Es ist nicht so, dass ich euch alle nicht vermisse, aber ich hab einfach Angst, dass mir die Zeit davon rennt…, dass ich sie nicht so nutzen kann, wie ich will. 

 

Ich bin nun 5 Monate in Mexiko und die Zeit verging echt wie im Flug. Doch wenn ich so zurueck blicke, bin ich sehr zufrieden mit der ersten Haelfte meines Austauschjahres, denn ich habe ne ganze Menge erlebt und dazu gelernt. 

 

Waehrend der ersten Tage hier in Mexiko im Vorbereitungslager in Cuautla lernte ich zunaechst den Sueden Mexikos kennen. Ich war so fasziniert von den Kulturunterschieden, die man dort sofort mit blossem Auge erkennen konnte: die kleinen alten Haeuser, die Staende in den schmalen Gassen, die nicht fuer Autos gedacht sind; der Markt, der einfach nur chaotisch war und die Menschen... in den Tag hinein lebend, singend, tanzend, rauchend oder eben einfach nix tuend. Schon dort spuerte man das Lebensmotto der Mexikaner: Mañana, mañana! Cool

 

Da meine Gastfamilie in Monterrey lebt, ging fuer mich die Reise bald weiter in den Nordosten des Landes, wo leider nichts mehr an den faszinierenden Sueden erinnerte. Ich kam in eine Grossstadt von 4 Mio. Einwohnern, die den Industriestaedten der USA gleicht. Und das entsprach nun eigentlich gar nicht meiner Vorstellung von dem Ort, an dem ich mein Austauschjahr verbringen wollte. Frown Ich wollte doch das traditionelle Mexiko kennen lernen und mit den Menschen dort zusammen leben. Doch als ich dann meine Gastfamilie kennen lernte, war mir schon nach ein paar Tagen klar, dass ich es auf den Punkt getroffen habe und niemals die Familie wechseln wuerde. Smile Das hat naemlich eine Freundin von mir gemacht, die sich in Monterrey nicht wohl fuehlte und deswegen ihre auch sehr nette Gastfamilie verliess, um nach Puebla in Zentralmexiko zu gehen.  Ich hatte in meiner Familie nie das Gefuehl, ein Gast zu sein. Ich wurde sehr lieb aufgenommen und gehoerte von Anfang an zu ihrer Familie. Meine Gastmama arbeitet traditionellerweise nicht und hatte dadurch viel Zeit fuer mich – was mir gerade am Anfang sehr gut tat - und wir lernten uns schnell kennen. Sie ist sehr feinfuehlig und steht mir sehr nah. Mit meiner grossen Gastschwester Mane, die nur ein gutes Jahr aelter ist als ich, verstand ich mich auch gleich super. Sie nahm mich mit auf Partys und stellte mich ihren Freunden vor. Ich war auch von Anfang an ihre Schwester und nicht nur eine Austauschschuelerin aus Deutschland. Das fand ich auch ganz toll. Ale, meine kleine, 2 ½ Jahre juengere Gastschwester, und ich hatten anfangs nicht so den Draht zueinander. Es gab zwar keinen Streit und nichts, aber irgendwie waren wir nicht so dicke. Doch waehrend und nach der Reise mit meiner Gastfamilie im Dezember durch Zentralmexiko fanden wir endlich ein bisschen mehr zueinander, so dass ich mich jetzt auch wie eine Schwester von Ale fuehle. Mein Gastvater ist als Arzt ein viel beschaeftigter Mann, der von montags bis freitags erst abends gegen 21 Uhr nach Hause kommt. Deswegen brauchte es auch etwas mehr Zeit ihn kennen zu lernen. Er hat ein gutes Herz und behandelt mich wie seine eigenen Toechter. Ich kann und will meine Gasteltern nicht mit meinen Eltern vergleichen. Ich nenne sie zwar auch Mamá und Papá, weil ich jetzt hier ein Teil der Familie bin, aber natuerlich ist das nicht dasselbe. Sie sind eher wie Onkel und Tante, die ich aber nicht mehr verlieren will, da sie mir mit der Zeit richtig ans Herz gewachsen sind. Dasselbe trifft fuer meine Gastgrosseltern zu, die mich auch so herzlich aufgenommen haben. Hier in Mexiko ist es Tradition, dass man die Grosseltern jeden Sonntag besucht. Dadurch hab ich sie gut kennen lernen koennen und habe auch zu ihnen ein tolles Verhaeltnis. 

 

Wir haben alle auch schon so viel zusammen unternommen. Wir fuhren z. B. zu dem Wasserfall „Cola de Caballo“, nach García in die Tropfsteinhoehle und nach Saltillo in das Wuestenmuseum. In den Weihnachtsferien macht meine Gastfamilie normalerweise immer Urlaub in den USA. Doch um mir einen Gefallen zu tun und mir ihr Land zu zeigen, fuhren wir nach Zentralmexiko, wo wir Querétaro, San Miguel de Allende, Guanajuato und León besuchten. Ich hab mich riesig gefreut, auch dort das traditionelle Mexiko mit den bunten Haeusern, kleinen Gassen und Laeden sowie den netten Menschen wieder zu sehen. In die USA fuhren wir auch 2 Mal nach McAllen zum Shoppen. Obwohl in McAllen alle wegen der Naehe zu Mexiko auch Spanisch sprechen, war es schon sehr komisch fuer mich, dass ich mich dort kaum an meine Englischkenntnisse erinnern konnte und mir noch nicht mal die einfachsten Saetze wie „How much is it?“ oder „What time is it?“ einfielen. Auch jetzt gerade beim Schreiben, musste ich schon wieder ueberlegen. Dass ich Englisch schon 8 Jahre in der Schule hatte, wuerde mir zurzeit keiner glauben. Ihr koennt euch das gar nicht vorstellen. Ich denke jetzt wirklich auf Spanisch! Und ab und zu natuerlich auch auf Deutsch. Aber Englisch? Nothing. Dafuer traeume ich viel lieber auf Spanisch. Ich war noch nicht einmal einen Monat in Mexiko, da wurde schon in Teilen meines Traumes Spanisch gesprochen. Und jetzt nach den 5 Monaten traeume ich abwechselnd auf Spanisch und auf Deutsch. Manchmal kommt es auch vor, dass ich die Sprachen mixe und sich Personen in meinem Traum in zwei verschiedenen Sprachen unterhalten. Wenn ich dann am naechsten Morgen darueber nachdenke, muss ich immer lachen und sage mir: „Na ja, Hauptsache sie haben sich verstanden *grins*.“ Aber leider kann ich Spanisch noch nicht perfekt. Es gibt noch so einige Woerter und Redewendungen, die ich nicht verstehe. Aber ich kann mich nun schon locker mit den Leuten hier unterhalten und viele sagen mir dann auch, dass sie mein Spanisch sehr gut faenden. Aber man hoert eben doch noch den typisch europaeischen Akzent. Das beruht auf den Buchstaben „D“ und vor allem „R“, die spanisch einfach anders gesprochen werden. Ich hoffe, dass ich diesen Akzent noch ein wenig ablegen kann, damit mein Spanisch ein bisschen echter klingt. Also meine Vorsaetze fuers neue Jahr in Sachen Sprache: Vokabular und Phonetik. 

 

Und ansonsten habe ich mir ganz fest vorgenommen abzunehmen *grins*. Als Austauschschueler kriegt man naemlich nicht nur viele neue Sachen, die man sieht und hoert in den Kopf, sondern man schaufelt sich auch viele fremde, leckere, essbare Sachen hinein, die man ja probieren will, aber von denen man leider oft dicker wird als einem lieb ist. Ja, ja, ein altes Thema fuer fast alle Austauschschueler. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Dass in Mexiko sehr scharf gegessen wird, stimmt. Aber dieser scharfe Chili ist nur in den Sossen drin. Und die kann man ja, wenn man will, weglassen. So mach ich das jedenfalls. Ganz begeistert bin ich von den Tortillas in den verschiedensten Variationen und auch die Frucht Avocado schmeckt ja so lecker! Aber das sind halt so typisch mexikanische Spezialitaeten, die eben auch dick machen. Ich bin jetzt freiwillig auf Diaet, esse nichts Suesses mehr, auch keine Weizentortillas und geh oft ins Fitnessstudio, jogge und schwimme. Ganz schoen hart, kann ich euch sagen. Hauptsache, ich werde auch auf diese Weise ein paar Pfunde los…  Waehrend meines ersten Semesters hatte ich ja noch arg mit der Sprache zu kaempfen und musste mich schon sehr konzentrieren, um im Unterricht bruchstueckweise was mitzubekommen. Das wird ja nun in meinem zweiten Semester Gott sei Dank etwas anders aussehen. Aber die Schueler und auch die Lehrer hatten mich damals von Anfang an gleich ganz lieb als neue Klassenkameradin bzw. Schuelerin aufgenommen. Bloss, dass es hier keinen so richtigen Klassenzusammenhalt gibt und in den Pausen alle auseinander rennen, fand ich anfangs nicht so toll. Doch mit der Zeit hab ich mich auch daran gewoehnt. Hier werden die Klassen naemlich alle halbe Jahre (also pro Semester) neu gemixt. Somit kennt man zwar viele Leute, doch keinen richtig. Und so hat man eben auch viele Freunde in den Parallelklassen, mit denen man sich in den Pausen trifft. Ich auch *grins*. Hab gleich am Anfang viele Leute kennengelernt, die mich dann auch in ihren Freundeskreis aufgenommen haben. Das fand ich schon echt toll. Sie sind bis heute Freunde von mir geblieben. 

 

Hobbymaessig will ich bei meinem HipHop bleiben und ab Februar fange ich mit Gitarrenunterricht an. Darauf bin ich schon gespannt. Ich moechte noch mehr von diesem wunderschoenen Land kennen lernen und auch einfach nur mit meinen Freunden zusammen sein und Spass haben. Ich freue mich, dass ich fuer diese Sachen noch ein bisschen Zeit hab, auch wenn die zweite Haelfte, wie alle ehemaligen Austauschschueler sagen, noch schneller vorbei gehen soll als die erste. Und dann seh ich euch auch alle wieder Laughing und zeige euch auf Fotos und Videos mein Jahr in Mexiko, welches eine super tolle Erfahrung ist. Wer mit dem Gedanken spielt, ein Jahr ins Ausland zu gehen und die Moeglichkeit dazu hat, sollte es unbedingt machen und durchziehen. Auch wenn es natuerlich mal Tage gibt, an denen man sich nach Hause wuenscht, weil man seine Familie und Freunde vermisst, kann ich so ein ATJ nur empfehlen. Ich hatte hier bis jetzt gluecklicherweise noch keine laengere Heimwehphase und denke doch, dass so etwas auch nicht mehr kommt. Bei mir waren es bloss einzelne Tage, wenn ich viel Zeit zum Nachdenken hatte. Da wollte ich dann nur mal fuer einen Tag wieder nach Deutschland, um meine Familie und Freunde ganz fest in den Arm zu nehmen. Ich fuehlte mich an diesen Tagen so weit weg von euch. Aber diese Tage gehoeren dazu und vergehen auch wieder. Man muss nur an sich glauben, offen fuer Neues sein, sich ein bisschen anpassen koennen und dann einfach sein Jahr im Ausland geniessen!

 



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