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Wiedersehen und Abschied

 

17.-25. Juni: Schon einen Tag nach den Hochzeitsfeiern meiner Gastfamilie, also am 17. Juni, brachten mich meine Gasteltern zum Busbahnhof und ich fuhr mit 3 weiteren deutschen Austauschschülern nach Mexiko-Stadt zum Flughafen. Eigentlich wäre das der Tag gewesen, an dem ich mich endgültig von meiner Gastfamilie verabschiedet hätte. Doch da meine Eltern aus Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes schon im Anflug waren und ich sie eine Woche später meiner Gastfamilie in Monterrey vorstellen würde, hatte ich sozusagen noch eine Galgenfrist.

 

Wir fuhren die Strecke mal wieder die ganze Nacht durch und kamen morgens um 10 Uhr am Flughafen an. Es dauerte nicht lange, da entdeckten wir schon die nächsten Austauschschüler und Stunde für Stunde wurde unsere Gruppe von Austauschschülern immer größer. An diesem Abend des 17. Juni flogen nämlich alle wieder in ihre Heimatländer zurück. Zwar war die Stimmung etwas gedrückt, doch geweint hat am Flughafen keiner mehr. Während die letzten Wochen und Tage wie im Flug vergingen, saßen wir an diesem Tag am Flughafen rum und die Zeit schien still zu stehen. Viel zu früh standen schon alle am Check-In und irgendwann nach ein paar Umarmungen waren sie dann auch alle weg.

 

Nur ich nicht. Mein Austauschprogramm mit YFU in Mexiko war zwar auch mit dem heutigen Tag beendet, doch ich hatte ja meinen Mexikoaufenthalt um genau 4 Wochen verlängert Cool, um meinen Ellis „mein Mexiko“ zeigen zu können. Ungefähr eine Stunde nachdem die anderen eingecheckt hatten, sollten meine Eltern in Mexiko-Stadt ankommen. Ihr Flugzeug aus London war auch pünktlich gelandet, doch konnte ich sie unter all den vielen Passagieren, die die Empfangshalle nach und nach betraten, einfach nicht entdecken. Es kam mir zwar schon etwas merkwürdig vor, aber was konnte ich anderes tun außer warten, warten und weiter warten. Nach 2 Stunden überschritten meine Eltern dann endlich die Schwelle zur Empfangshalle und ich konnte die beiden seit sooooo langer Zeit wieder ganz dolle umarmen Laughing. Das war ein schönes Gefühl. Doch irgendwie war es auch komisch, denn mir kam es auf einmal so vor, als hätten wir uns nur für einen Urlaub getrennt; so als wäre es nicht ein knappes Jahr, sondern nur ein paar Wochen gewesen, die wir uns nicht gesehen hatten.

 

Meine Eltern waren noch etwas aufgeregt, denn der Koffer meines Papas hat den Umstieg in London nicht gepackt Surprised und man sagte ihnen, dass sie in 3 Tagen wieder auf dem Flughafen in Mexiko-Stadt nachfragen sollten. So ärgerlich das war, aber wir ließen uns dadurch natürlich nicht das Wiedersehen vermiesen. Wir machten uns also mit dem Taxi auf dem Weg zum gebuchten Hotel im Stadtzentrum. Ich übernahm wie selbstverständlich die Führung und erledigte alle Formalitäten im Hotel, damit Mama und Papa erst mal richtig realisieren konnten, dass sie jetzt auf einem anderen Kontinent in Mexiko waren. Außerdem konnten sie sich auch gleich davon überzeugen, dass mein Austauschjahr nicht vergebens war und ich doch tatsächlich „ein wenig“ Spanisch gelernt hatte Wink. Wir hatten uns viel zu erzählen und waren wieder eine ganz normale Familie: Vater, Mutter und Kind wieder vereint. Ein schönes Gefühl.

 

Wir verbrachten also die nächsten zwei Tage in Mexiko-Stadt und ich zeigte ihnen viele Sehenswürdigkeiten, die ich schon kannte und zusammen entdeckten wir auch noch Neues. Dann holten wir unseren Mietwagen, einen silbernen Chevrolet Optra, am Flughafen ab und konnten Gott sei Dank auch den verschwundenen Koffer meines Vaters in Empfang nehmen. Meinem Papa fiel ein Stein vom Herzen Smile.

 

Nach einer Zwischenübernachtung in San Luis Potosí kamen wir am 22. Juni in Monterrey an. Wir fuhren direkt zum Haus meiner Gastfamilie, und ich freute mich, dass es mit dem Umzug nicht schon im Mai geklappt hat, denn so konnte ich meinen Eltern mein zweites Zuhause doch noch zeigen. Meine beiden Muttis begrüßten und umarmten sich besonders herzlich Kiss. Und auch mit der Verständigung war es kein großes Problem. Meine Eltern kramten ihr Schulenglisch wieder raus und meine Gastmutti kann sowieso ziemlich gut Englisch, da sie selbst als ATS mal ein Jahr in den USA gewesen war. Nur wenn sie absolut nicht allein weiterkamen, sprang ich als Übersetzerin ein. Nach einem Kaffee bei uns zu Hause fuhren wir mit dem Kleinbus meiner Gastfamilie durch Monterrey und meine Gastmama erklärte meinen Eltern die Geschichte und Sehenswürdigkeiten der riesigen Stadt. Sie verstanden sich sehr gut. Am Abend aßen wir dann alle in einem sehr schön italienischen Restaurant, in dem der Koch nicht nur kochen konnte, sondern von einer Brüstung aus spanische und italienische Arien zum Besten gab Laughing. Das hatte wirklich Flair. An dem Abend lernten meine Eltern nicht nur meinen Gastvater, der bis dahin arbeiten musste, kennen, sondern neben meinen Gastschwestern auch die Omas und meinen Opa kennen. Tante und Großtante, die in den USA leben, waren noch in Monterrey wegen der beiden Hochzeitsfeiern vor einer Woche. Es war ein schöner Abend. Ich fand es sehr aufregend zu erleben, wie sich meine Eltern in meine mexikanische Familie integrierten und muss sagen, dass sie es gut gemeistert haben. Da in meinem Haus nicht so viel Platz ist, schliefen meine Eltern in dem großen Haus meiner lieben Gastgroßeltern.

 

Am darauf folgenden Tag (23.6.) holte meine Gastmutti meine Eltern ab und wir fuhren zusammen mit meiner Gastschwester Ale ins Zentrum von Monterrey. Auch meine Freundin Barby wollte meine Eltern kennen lernen und den Samstag zusammen mit uns verbringen, also kam sie mit. Es war ja auch die letzte Gelegenheit an diesem Wochenende. Wir schlenderten durch Monterrey und gingen in einige Geschäfte und in eine Kathedrale. Gegen Mittag holten wir meinen Gastvater vom Krankenhaus, in dem er arbeitet, ab und fuhren in ein sehr idyllisches Restaurant in den Bergen zum Mittagessen. Es war eine schöne Atmosphäre und die Zeit verging wie im Flug. Wir setzten meine Eltern wieder bei Oma und Opa ab und Barby und ich machten uns fertig, da wir heute Abend auf unsere letzte gemeinsame Party gehen wollten. Guten Gewissens konnte ich meine Eltern und meine Gasteltern allein lassen. Sie wollten an diesem Abend zusammen noch etwas in einer Bar trinken gehen und ich hatte meinen Spaß mit meinen Freunden in einer Disco und später in dem Haus einer Freundin, wo wir auch übernachteten. Aber von Schlaf war nicht groß die Rede, denn wir gingen erst um 7 Uhr ins Bett und mussten um 9 Uhr auch schon wieder aufstehen.

 

Selbst am nächsten Sonntagvormittag (24.6.) war mein Gastvater wieder in der Klinik, weil ein Baby nicht nur das Licht der Welt entdecken, sondern auch noch Sonntagskind werden wollte Smile. Wir schafften es aber noch, alle gemeinsam ins Nationalmuseum zu gehen und danach fuhren wir zur UDEM, die für ein Jahr meine Schule war. Ich zeigte meinen Eltern meine Klassenräume und die Ecken, wo wir immer in den Pausen standen. Bei meinem Klassenraum war zufällig ein Fenster offen, so dass meine Mutti "einsteigen" und sich auf meinen Platz setzten konnte. Als ich für meine Mitschüler ein paar Abschiedsworte an die Tafel schrieb, kamen meiner Gastmutti schon wieder die Tränen Cry. Wir hatten ein sehr enges Verhältnis, was den Abschied umso schwerer machte. Als sie fragte, warum ich sie denn verlassen müsse, tröstete meine Mama sie damit, dass meine Gastmutti doch bald ihre dritte Tochter Caty, die in zwei Wochen aus ihrem ATJ in Deutschland zurückkommt, wieder in die Arme schließen könne und ich jetzt wieder nach Hause müsse, denn auch in Deutschland würde ich von meinen Eltern, Großeltern, Freunden und Bekannten vermisst werden. Das muss meine Gastmutti überzeugt haben, denn sie sagte später im Auto auf Englisch, dass meine Mama Recht hätte und sie sich auf Caty freue.

 

Am Nachmittag ging ich noch ein letztes Mal zu Barby nach Haus, um mich von ihr, ihrer Mutter und ihrer Schwester zu verabschieden. Es war schon ziemlich schlimm. Barby und ich lagen uns schon nach kurzer Zeit heulend in den Armen. Die Mutti versuchte uns damit zu trösten, dass wir uns doch eventuell schon nächstes Jahr wiedersehen würden, wenn Barby nach Europa zu Besuch kommt Smile. Ich schenkte meiner besten mexikanischen Freundin eine Deutschlandflagge, auf die ich noch einiges drauf schrieb und das Ligretto-Spiel, welches ihr so gut gefiel und wir oft zusammen spielten. Ich war völlig überrascht, als ich von Barby ein dickes, von ihr selbst sehr kreativ gestaltetes Album mit so vielen Fotos von uns und unseren ganzen Ausflügen und Fiestas, die wir über das Jahr zusammen machten, geschenkt bekam. Ich habe mich riesig darüber gefreut.

 

Am Sonntagabend luden meine Eltern noch mal die ganze Gastfamilie, also auch meine Omas und meinen Opa zum Essen ein. Es war ein schönes typisch mexikanisches Restaurant Foot in mouth, welches ich noch nicht kannte. Nachdem wir bestellt hatten, bedankte sich – für mich ganz überraschend - als erstes mein Papa auf Englisch bei meiner Gastfamilie dafür, dass sie mich alle so lieb aufgenommen hätten und dadurch eine zweite Familie für mich geworden sind. Dann kam mir auch noch mein Gastvater zuvor, der sich - ebenfalls auf Englisch, damit er auch von meinen Eltern verstanden wird - bei mir dafür bedankte, dass in dem Jahr alles so gut geklappt hat und sie mit mir keine Probleme hatten. Danach endlich konnte auch ich mich (auf Spanisch) bedanken und meinen Gasteltern und Gastgroßeltern zum Abschied die Kalender, die wir über Internet anfertigen lassen hatten, überreichen. Jeden Monat können sie sich nun ein anderes Foto von mir mit ihnen während meines Austauschjahres anschauen und ich bin somit noch ein ganzes Jahr in ihrer Nähe und kann nicht so schnell vergessen werden Wink.  Sie waren alle ganz begeistert von dem Kalender und meine Gastmutti und Gastoma weinten schon als auch mir die Tränen kamen. Ich habe mir natürlich auch so einen Kalender bestellt und kann nun meine liebe Gastfamilie, die mir wirklich sehr ans Herz gewachsen ist, täglich sehen und mich an die schöne Zeit in Mexiko erinnern.

 

Der ganze Abend war sehr gemütlich und sehr herzlich und da ich davon ausging, die anderen noch am nächsten Tag zu sehen, musste mich erst einmal nur von Tita verabschieden. Aber auch das fiel mir schon sehr schwer. Tita ist so eine liebe Oma. Sie bekreuzigte mich und wünschte mir alles Glück der Welt. Wir sagten uns, dass wir nicht weinen wollen, weil wir uns ja auf jeden Fall wieder sehen werden. Sie schenkte mir zum Abschied ein paar Ohrringe.

 

Am Montagmorgen (25.6.) stand mir dann der wirklich große Abschied von allen bevor. Mein Gastvater war der erste an diesem Tag, da er zur Arbeit musste. Wir umarmten uns noch mal ganz fest und dann war er auch schon weg. Nach meinem letzten Frühstück zu Hause in Monterrey fuhren mich dann meine Gastmama und meine Gastschwestern Ale und Mane zu Oma und Opa, wo meine Eltern schon abfahrbereit warteten. Ich ging ins Haus und verabschiedete mich von meiner lieben Urgroßoma Lita, die aufgrund eines Beinbruchs vor ein paar Monaten leider immer noch bettlägerig war. Sie sagte mir noch einmal wie gern sie mich hätte und ich versprach ihr nochmals, dass ich zu ihrem 100. Geburtstag kommen würde. Sie dürfe nur nicht vergessen mich einzuladen Wink. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie diese läppischen 3 Jahre noch gesund und glücklich leben wird. Dann fragte ich nach Opa, um mich von ihm zu verabschieden und war ganz geschockt, als ich erfuhr, dass er schon in die Firma fahren musste und ich ihn nun nicht mehr sehen würde. Für mich brach eine kleine Welt zusammen Cry. Gerade von meinem Gastopa, der mir besonders ans Herz gewachsen war, konnte ich mich nicht noch einmal persönlich verabschieden. Ich rief ihn gleich in seiner Firma an und als ich seine Stimme hörte, kullerten die Tränen nur so an meinen Wangen herunter und ich hatte Mühe zu sprechen. Doch es war schön, wenigstens noch einmal mit ihm telefoniert zu haben. Bevor meine Eltern und ich dann ins Auto stiegen, umarmte ich noch einmal alle und ganz fest meine Gastmutti. Sie alle haben ihren Anteil daran, dass mein Austauschjahr so schön war, doch mit meiner Gastmutti, die zu Hause war, verbrachte ich viel Zeit und hatte - wie schon gesagt - ein besonders enges Verhältnis. Sie war wie eine Freundin. Auf der Strasse standen dann also Tía Dora, die viel jüngere Schwester meines Gastvaters, und Oma (da sie selbst eine deutsche Oma hatte, wollte sie von mir „Oma“ genannt werden) und winkten uns hinterher, als wir mit dem Auto davonfuhren. Meine Gastmutti, Mane und Ale fuhren mit ihrem Auto vor uns, um uns den Weg aus dieser 4-Millionenstadt in Richtung Süden zu zeigen, wo wir noch 3 weitere Wochen durch Mexiko touren wollten.

 

Der Abschied von meiner Gastfamilie fiel mir - und sogar meinen Eltern – sehr schwer Frown. Alles hat nun mal leider irgendwann ein Ende. Doch den Kontakt zu meiner Gastfamilie und zu meinen mexikanischen Freunden will ich auf keinen Fall abreißen lassen. Und nun fängt in Deutschland ein neuer Lebensabschnitt für mich an, dem ich auch mit Freude entgegenblicke. Als erstes warten noch 2 Schuljahre auf mich und nach dem Abi das Studium, welche Richtung steht noch in den Sternen. Aber mein Weg wird sich mir wohl noch zeigen und für mich hoffentlich das Beste bereithalten. Da bin ich ganz zuversichtlich, denn immerhin führte er mich auch bis nach Mexiko, wo ich ein unvergessliches Jahr erleben durfte CoolLaughingKiss.

 


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